Frauen spielen im Campusleben eine große Rolle. Über die Hälfte der Studierenden an der Goethe Universität ist weiblich, auch bei den Absolventen findet sich dieses Verhältnis wieder und setzt sich bei den Doktoranden fort. Doch damit endet dann die Ausgewogenheit der Geschlechter. Nur wenig mehr als ein Fünftel aller Professorenstellen werden zur Zeit von Frauen besetzt (1), eine Tendenz, die sich in der Wirtschaft fortsetzt. Der Anteil weiblicher Führungskräfte in den Unternehmen stieg auch im Jahr 2016 nur provozierend langsam (2). Die vielfältigen Gründe sind bekannt, in den Medien und Foren bis zum Überdruss diskutiert und dennoch sind die Auswirkungen der unterschiedlichen Maßnahmen kaum spürbar. Das heißt, weibliche Studienabgängerinnen müssen sich auf eine andere Realität des Berufslebens vorbereiten, zumindest noch in den kommenden Jahren. Eine aktuelle Studie zu diesem Thema bestätigt, dass ein großer Anteil der Berufseinsteigerinnen, die eine hochrangige Führungsposition anstreben, sich schon nach kurzer Zeit von diesen Plänen verabschieden (3). Darunter auch jene, die meinten, das Gleichstellungsproblem sei ein Problem von gestern.Die „gläsernen“ Decken aber bestehen in vielen Unternehmen und Gremien nach wie vor, leider auch in 2017.
Was also tun?
Zu den wirkungsvollsten Maßnahmen um Frauen zu fördern und sie auf den beruflichen Alltag vorzubereiten, gehören aktiv gestaltete Netzwerke (4). FrauenmitFormat (FmF) ist ein solches Netzwerk und verfolgt mit einem Koordinationsbüro auf dem Campus Westend der Goethe Universität das Ziel, berufstätige Frauen aus Wissenschaft und Wirtschaft zu verbinden, um deren persönliche Karriereplanung aktiv zu begleiten und verkrustete Strukturen langfristig aufzubrechen. FmF bietet Kontakte zur Wirtschaft, zu zahlreichen weiblichen Führungskräften, Stiftungen und Institutionen und koordiniert diese mit interessierten Wissenschaftlerinnen der Goethe Universität. In den vergangenen FmF Veranstaltungen ist es zudem gelungen, Frauen zu Beginn ihres Karriereweges durch Vorbilder, sogenannte „Role Models“ zu motivieren. Wir laden daher spannende weibliche Persönlichkeiten ein, erfolgreiche Unternehmerinnen, Gründerinnen und potentielle Mentorinnen.
Dies geschieht im Rahmen von informellen Treffen mit Kurzvortrag. Hier sollen dann Kontakte geknüpft, Fragen gestellt und Informationen auch zu eher sensiblen Themen wie Aufstiegsmöglichkeiten und Gehaltsvorstellungen ausgetauscht werden. Abgesehen davon unterstützen wir unsere Mitglieder aktiv bei Bewerbungen und vermitteln aus unserem Netzwerk qualifiziertes Coaching und Beratung zum Thema Karriereplanung.
Besuchen Sie unsere Homepage, vielleicht ist auf unserem Jahreskalender 2017 auch etwas für Sie dabei?
1 WZB, „Frauen auf dem Sprung“ 2013
2 DIW „Managerinnenbarometer 2016
3 Goethe Universität, Gleichstellungsbüro, Faktenmonitor 2016
4 Vernetzte Frauen: Netzwerke als Beitrag zur beruflichen Förderung von Frauen von Antje Goy 2004
Karriereplaner - Ausgabe: SS 2017