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Interview mit Marcus K. Reif

Leiter Recruiting & Employer Branding GSA (Germany, Switzer land, Austria) bei EY

Herr Reif, wie können Absolventen bei EY einsteigen?
Viele Einsteiger kommen über ein vormaliges Praktikum zu uns. Auf diese Weise erhalten sie einen tiefen Einblick in den Arbeitsalltag, werden direkt in Projekte eingebunden und sind auch beim Mandanten vor Ort mit dabei. Wenn sich der Praktikant auszeichnet, nehmen wir ihn in unser Förderprogramm Xperience auf. Hier bieten wir ihm zusätzliche Seminare, unterstützen ihn bei der Bachelor- oder Masterthesis und gewähren ihm Zugang zu unseren Wissensda-tenbanken. Zudem unterstützen wir unsere Xperience-Praktikanten dabei, sich auf nationaler und internationaler Ebene mit anderen Praktikanten zu vernetzen.

Bietet EY spezielle Einstiegsprogramme, beispielsweise für bestimmte Tätigkeitsfelder?
Wer eine Karriere als Wirtschaftsprüfer oder Consultant bei EY anstrebt, kann über unsere Traineeprogramme AuditPLUS oder AdvisoryPLUS einsteigen. Beide Traineeprogramme dauern jeweils neunzehn Monate. Unsere Trainees erhalten eine praktische Ausbildung in der Wirtschaftsprüfung oder Managementberatung und haben die Möglichkeit, während zwei Orientierungsphasen andere Unternehmens- und Beratungsbereiche im In- und Ausland kennenzulernen. Die Programme beginnen jeweils zum 1. September und man erhält von Beginn an einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Gibt es einen bestimmten Mitarbeitertypus, den Sie suchen?
Bei der Auswahl unserer Mitarbeiter legen wir vor allem Wert auf ein Persönlichkeitsprofil, das zu uns passt. Zu den Eigenschaften, die uns besonders wichtig sind, gehören Teamgeist, soziale Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein. Zudem erwarten wir ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität. Unser Dienstleistungsportfolio und unsere internationale Ausrichtung erfordern von unseren Mitarbeitern außerdem ein Talent für präzise Analysen und gute Englischkenntnisse.

Was tun Sie noch, um im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte für Bewerber attraktiv zu sein?
Ein personalintensives Unternehmen wie EY muss mit der Zeit gehen, andernfalls verlieren wir nicht nur Bewerber, sondern auch Reputation, Vertrauen und Wertschätzung. Unser Unternehmen hat frühzeitig die Weichen dafür gestellt, unsere Organisation an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt anzupassen. Eine Vielzahl von Initiativen bei EY widmen sich beispielsweise der Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort sowie Arbeitszeitmodellen, sodass sich unsere Mitarbeiter mehr Raum für die Erziehung von Kindern, die Pflege von Angehörigen oder die eigene Ausbildung und andere Schwerpunkte nehmen können. Auch die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, wird bei EY aktiv gefördert. Es ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter eine gute Balance zwischen Beruf und Freizeit finden.

Der Leitspruch von EY lautet „Building a better working world“. Was hat es damit auf sich?
Wir wollen Dinge voranbringen und entscheidend besser machen – für unsere 212.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit, für die Gesellschaft in der wir leben und natürlich für unsere Mandanten. Für dieses Ziel setzen wir uns tagtäglich mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Leistungen ein. Mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern und starken Teams erhöhen wir das Vertrauen in die Wirtschaft und die Finanzmärkte, optimieren Geschäftsprozesse und sorgen für Wachstum.

Marcus K. Reif spricht von Flexibilität – Thorsten, Assistant in der Wirtschaftsprüfung, setzt sie um, indem er seine Musikleidenschaft mit dem Beruf vereinbart

„The Chapped Lips“ bieten melodische Rocksongs. Vorgetragen werden sie von einer außergewöhnlichen Stimme. Sie gehört Thorsten Ständer. Wenn er nicht auf der Bühne steht, Lieder schreibt oder an der Karriere der vierköpfigen Band arbeitet, findet man ihn bei Mandanten von EY. Thorsten ist Assistant in der Assurance in Berlin. „Musik war schon immer ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens“, sagt der 29-Jährige. Damit Thorsten genug Zeit für sein Hobby hat, arbeitet er bei EY in Teilzeit.
Es gibt ein Leben vor, während und nach der Arbeit bei EY. Wir wissen das – und möchten unseren Mitarbeitern so viel Flexibilität wie möglich bieten. Schließlich erwarten wir von ihnen ja auch viel Engagement.

Teilzeit bei EY – Assurance-Assistant Thorsten berichtet, wie er trotz Beruf nicht auf seine Freizeit verzichten muss.
Ein Leben ohne Gitarre? Für mich kaum vorstellbar. Schon als Kind wollte ich Musiker werden. Und jetzt, als Sänger von „The Chapped Lips“, merke ich bei jedem Auftritt und bei jeder Band-Probe, wie wichtig mir dieser Bestandteil meines Lebens ist. Das Schöne: Trotz meines Jobs bei EY spielt Musik in meinem Leben nicht die zweite Geige.

Nach meinem Einstieg in Vollzeit habe ich schnell gemerkt, dass für die Musik und meine Band zu wenig Zeit blieb. Es lief sehr vielversprechend für uns, und ich brauchte einfach mehr Freiraum. Bei einer 40-Stunden-Woche war es schwer, in der Freizeit noch kreativ zu sein.

Die Lösung: flexible Teilzeit
Also fasste ich mir ein Herz und sprach mit meinen Vorgesetzten über eine flexible Lösung in Teilzeit. Die Reaktionen waren durchweg positiv. „Ein halber Thorsten ist besser als gar kein Thorsten“ – das wa-ren ihre Worte. Jetzt arbeite ich statt 40 Stunden nur noch 24 Stunden pro Woche – in der Regel verteilt auf drei Tage.

Ein Leben vor, während und nach der Arbeit
Wenn Ihr von einer Weltreise träumt, mehr Zeit braucht, um Eure Kinder zu betreuen, oder ein zeitintensives Hobby habt, kann ich Euch nur raten, das Gespräch zu suchen und offen damit umzugehen. Euer Arbeitgeber sollte das verstehen – EY tut es jedenfalls. Teilzeit ist nur eine Möglichkeit. Je nach persönlicher Situation können Mitarbeiter sich auch freistellen lassen oder eine Weile von Zuhause aus arbeiten. Ich kenne Kollegen, die für drei Monate nach Tansania gewechselt sind. Andere haben ihre Arbeitszeit reduziert, um eine Kita zu gründen. Bei EY können sich die Mitarbeiter verwirklichen – nicht nur beruflich, sondern auch als Mensch.
Wie es bei mir in Zukunft weitergeht, wird sich zeigen. Aber eins steht fest: Ich würde es immer wieder so machen. Mittlerweile schaffe ich es, Mandate und Konzerte unter einen Hut zu bringen. Es ist toll, dass ich mich neben meinem Beruf auch den Dingen widmen kann, die mir persönlich viel bedeuten.

Karriereplaner - Ausgabe: WS 2016/2017