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Vom Restauranttester zum Berufspionier

Wir stellen uns folgendes Szenario vor: Du kommst nach Feierabend an dem neuen italienischen Restaurant vorbei, das in deiner Nähe aufgemacht hat. Schon seit Tagen hörst du im Freundes- und Bekanntenkreis wie gute die Küche sein soll, wie angenehm die Atmosphäre und freundlich das Personal. Also nichts wie rein und die Karte hoch- und runterprobieren. Schnell stellt sich raus, der Laden ist chronisch unterbesetzt, was sich auch in der Laune der Servicekräfte widerspiegelt. Gäste warten teilweise länger auf ihr Essen als Pendler auf die Deutsche Bahn und wenn das Essen dann mal ankommt ist es lauwarm. Die Suppen schmecken fahl, die Pizzen haben ihren Biss irgendwo auf dem Weg von der Küche zum Tisch verloren. Während du dir die Karte geben lässt und sehnsüchtig nach einem Gericht suchst, das deine Augen zum Leuchten bringt, vergeht dir der Hunger immer mehr. Was würdest du in diesem Moment tun?

Die meisten von uns würden gehen solange sie das noch können - die Stoffserviette provokant auf den Tisch lancierend, auf dem Schuhabsatz kehrt machend und auf dem Weg nach draußen freundlich lächelnd. Man möchte ja trotzdem keinen schlechten Eindruck hinterlassen.

Die Frage, die man sich in diesem Moment typischerweise stellt, lautet: „Wieso sollte ich 12 Euro für eine Pizza ausgeben, die mir dann am Ende nicht schmeckt, wenn ich doch das selbe Gericht für 7 Euro bei meinem Lieblingsitaliener bekomme.“ Klingt im ersten Moment selbsterklärend. Wir gestalten unser Leben so gut wir können selbstbestimmt. Unsere Gesellschaft strotzt vor individueller Vielfalt. Was heute hip ist, ist morgen schon Schnee von gestern. Während sich vor dem Applestore Tage vor offiziellem Verkaufsstart des neuen iPhones bereits meterlange Schlangen bilden, sitzen Ingenieure, Designer und Telekommunikationsspezialisten bereits am Entwurf des Nachfolgegeräts. Der Saga derlegendären Apple-Geräte wird das nächste Mosaiksteinchen aufgesetzt. Wir haben keine Zeit mehr uns mit Dingen zu beschäftigen, die uns im Grunde nicht interessieren und weiterbringen. Merkwürdig nur, dass es einen Bereich in unserem Leben gibt, bei dem dieses Prinzip so gar nicht zu greifen scheint. Nämlich bei der Auswahl des passenden Jobs und Arbeitgebers.

Laut Gallup-Studie zum Engagement Index von Mitarbeitern in Deutschen Unterneh- men gaben lediglich 16% im Jahr 2014 an eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen zu haben. Ganze 67% der befragten Mitarbeiter erfahren eine geringe Bindung zu ihrem Unternehmen. Der Kreis schließt sich, wenn man weiter ausführt, dass die restlichen 17% der befragten Mitarbeiter sogar offen zugeben gar keine Bindung zu ihrem Unternehmen zu haben. Der Spruch „Dienst nach Vorschrift“ wird plötzlich zur bitteren Realität. Doch so richtig erschreckend wird das Bild erst, wenn man sich einem kleinen Gedankenspiel widmet: Stellen wir uns die simple Frage, womit wir im Leben eigentlich unsere Zeit verbringen. Der Durchschnittsdeutsche wird ca. 80 Jahre alt. Die meiste Zeit unseres Wachzustands verbringen wir am Arbeitsplatz, nämlich ziemlich genau 8 Jahre im Schnitt. Soweit so gut. Die ein oder anderen mögen sich damit trösten, dass sie die mangelnde Freude und Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit am Arbeitsplatz über Hobbies und Freizeitgestaltung kompensieren können. Um diesen Vertretern den Zahn gleich zu ziehen. Das können wir nicht. Lediglich 380 Tage der gesamten Lebensspanne verbringt ein Mann durchschnittlich mit seinen Hobbies, das sind 20 Minuten am Tag. Bei einer Frau sind es sogar nur 152 Tage (8 Minuten am Tag). Wir vergeuden deutlich mehr Zeit (ca. 8 Monate) damit unerwünschte Emails in den Papierkorb zu verbannen. Möchten wir wirklich mit 80 Jahren auf unsere Lebenszeit zurückblicken und feststellen, dass wir das halbe Leben einem Job nachgegangen sind, der uns so gar nicht erfüllt hat?

Kehren wir zurück zu unserem Ausgangsszenario im Restaurant. Hier sind wir unserer inneren Stimme gefolgt, ganz gleich ob vernunftsgesteuert oder instinktgeprägt. Chris Brogan ein erfolgreicher Entrepreneur bringt es auf den Punkt: Don’t settle: Don’t finish bad books. If you don’t like the menu, leave the restaurant. If you’re not on the right path, get off it.” Wie finden wir nun aber „das passende Restaurant“ für uns? Das, in dem wir die gesamte Karte hoch und runterbestellen wollen und alles schmeckt, das, indem individuell auf unsere Wünsche eingegangen wird, das, indem wir uns einbringen können, das, indem das (Betriebs-) klima stimmt und schlussendlich, das, mit dem wir uns identifizieren können.

matching box ist dein „persönlicher Restaurantführer“. Mit Hilfe eines wissenschaftlichen Analyseverfahrens erhälst du nicht nur ein individuelles Persönlichkeitsprofil, sowie auf dich zugeschnittene Studien- und Berufsempfehlungen sondern noch die Möglichkeit in dem Unternehmen einzusteigen, das wirklich zu dir passt. Und zwar nicht auf Basis deiner Noten und Zeugnisse sondern deiner Soft-Skills. matching box verlässt damit den klassischen Weg der Karrierebildung. Ziel ist es nicht den bestehenden Rekrutierungsprozess zu ersetzten – die „persönlichkeitsbezogene Personalauswahl“ stellt viel mehr das letztfehlende Puzzleteil im Paarungstanz zwischen Unternehmen und Bewerber dar. Die kritischen Leser unter euch werden spätestens an dieser Stelle mit Fug und Recht behaupten: „Wissenschaftliches Analyseverfahren? Das bieten doch inzwischen viele an. Worin soll nun der große Vorsprung liegen?“

Die Innovation liegt nicht in der Qualität der Messung, sondern viel mehr in der Auswahl des richtigen Messgegenstands. Oder anders ausgedrückt: matching box erfasst nicht, was Bewerber bereits beherrschen, sondern worin ihr größtes Potenzial liegt. Die Mehrzahl aller Jobportale arbeitet mit semantischer Auswertung. Das heißt, der Bewerber gibt sog. keywords ein, die seiner Überzeugung nach am besten zu seiner Suchanfrage passen. Diese könnten sein: Telekommunikation, Business-English, MS-Office, Teamfähigkeit, Berlin etc. Nun sucht das System nach Stellenausschreibungen in der eigenen oder sogar anderen Datenbanken, die möglichst viele dieser keywords beinhalten. Und fertig ist der perfekte Match. Naja nicht unbedingt. Denn dieses seit langer Zeit eingesetzte Verfahren birgt große Gefahren. Der perfekte Match, also die größtmögliche Passgenauigkeit zwischen Stellenausschreibung und Suchanfrage kann nur dann zu Stande kommen, wenn Bewerber und Unternehmen auch genau wissen was oder wen sie eigentlich suchen. Jüngste Umfrageergebnisse lassen den Schluss zu, dass dies auf beiden Seiten nicht der Fall ist. So belegt Deutschland bei der Frage nach der durchschnittlichen Arbeitszufriedenheit im innereuropäischen Vergleich regelmäßig hintere Plätze. Nur die Länder Slowenien, Bulgarien, Ukraine und Russland schneiden noch schlechter ab. Können wir uns heute noch leisten nicht zu wissen, wonach wir eigentlich suchen müssen? Die Antwort ist klar mit nein zu beantworten.

matching box zäumt das Pferd von hinten auf. Vor der Erfassung von Hard Skills also den erworbenen und weiter ausbaubaren Fähigkeiten setzt matching box die Persönlichkeitsstruktur der Kandidaten mit der Unternehmens- DNA kooperierender Arbeitgeber in Verbindung. Auf zweiter Ebene wird es weniger abstrakt. Das konkrete Kompetenzprofil eines Users wird mit den Anforderungsprofilen eingetragener Unternehmen verglichen. Eine persönliche Note darf am Ende natürlich auch nicht fehlen. Ähnlich wie bei dem Backen von Cupcakes kommt es am Ende auf das Topping an. Die Kandidaten hinterlegen ihre persönliche Visitenkarte, indem sie biografische Daten hinterlegen, sich in einem Interview vorstellen und gegebenenfalls von eigenen Projekten und Vorhaben berichten. All diese Informationen führen zusammengenommen zu differenzierten Bewerber- bzw. Arbeitgeberprofilen und reliablen Matchingergebnissen. Der Anspruch lautet nicht dem Bewerber einen Job sondern seine Leidenschaft zu vermitteln. Wer denkt, dass am Ende nur der Jobsuchende von dieser Methode profitiert, liegt falsch. Denn eben diese Unternehmen erhalten nicht einfach nur leistungsmotivierte neue Mitarbeiter, sondern insbesondere Personal, welches sich durch überdurchschnittliches Committment zum eignen Unternehmen auszeichnet und auf lange Sicht weniger krankheitsbedingte Ausfälle verbucht. Und gerade bei diesem letzten Punkt werden Arbeitgeber hellhörig, da sich dieser Faktor in der Regel nach kürzester Zeit in der Kostenstruktur der betreffenden Unternehmen niederschlägt.
Das an der Goethe-Universität Frankfurt gegründete Start-Up verfügt seit nunmehr fast zwei Jahren Entwicklungs- und Testingphase über genügend Erfahrung um die großen Job- und Karriereportale anzugreifen. Unterstützt wird matching box durch das Institut für Psychologie in puncto Testentwicklung und dem Goethe-Unibator, ein Inkubator für an der Goethe-Universität operierende Startups, in puncto Produktund Unternehmensentwicklung. Und so ist am Ende der Werbespruch des Startups auch keine große Überraschung mehr: „Wir setzten auf Persönlichkeiten statt Überflieger.“ Nach all den Zeitreisen in die Vergangenheit darf am Ende ein Ausblick in die Zukunft nicht fehlen. Wie sieht das Unternehmen von morgen aus? Wie sieht der Mitarbeiter von morgen aus?

Beide Seiten funktionieren selten alleine. Es liegt in der Natur der Sache, dass gerade fortschrittliche Unternehmen auch durch eine fortschrittliche Belegschaft bestechen. Um diese Frage zu beantworten lohnt sich ein Blick auf die Vorreiter-Unternehmen unserer Zeit. Lazlo Bock, Personalchef von Google (USA), beschreibt die Google-Personalpolitik folgendermaßen: „Unsere Kultur beruht auf Transparenz. Jeder darf wissen, woran wir arbeiten, und dabei mitreden, wie das Unternehmen operiert. In einer umgebauten Garage basteln unsere Mitarbeiter in Fleecepullis und Barfußturnschuhen in ihrer Freizeit an eigenen Projekten. Es stehen 3D-Drucker herum, Hochleistungslaser und Schweißgeräte. In den Toiletten hängen auf Augenhöhe über dem Pissoir Poster mit kleinen Aufgaben für Programmierer. Es gibt hunderte Freizeitkurse, vom Töpfern bis zum Disco-Laser-Tanzen.“ Um eine repräsentative Auswahl dieser Freizeitangebote herzustellen werden bei Google schon seit geraumer Zeit psychografische Profile der Mitarbeiter erstellt, die die Werte, Interessen und Lifestyles der Mitarbeiter erfassen und das ganze Unternehmen konsequent danach ausrichten. Es reicht also nicht die eigene Unternehmenskultur von einer Strategieabteilung vordefinieren zu lassen. Sie muss gelebt werden und zwar vom Aufsichtsratschef bis zum Praktikanten. Nur so haben Unternehmen von morgen die Chance nicht im „war for talents“ sang- und klanglos unterzugehen.

Eine Frage gilt es noch zu beantworten. Müssen wir ähnlich wie Marty Mcfly in „Zurück in die Zukunft“ eine Reise in unsere Vergangenheit wagen und jede unserer Entscheidungen überdenken um an unser Ziel zu gelangen. Nein das müssen wir nicht. Viel wichtiger ist es all unseren Handlungen und Entscheidungen unseren eigenen Stempel aufzudrücken, uns selbst als starke Marke wahrzunehmen und nach außen zu repräsentieren. Unsere Persönlichkeit ist dabei unser Fingerabdruck. Einzigartig und unverfälschbar.

Der Autor:
Benjamin Pieck
Gründer matching box

matching box gibt Studenten, Absolventen und Bewerbern die Gelegenheit all das live und in Farbe auszuprobieren und mehr über sich und die eigene Persönlichkeit zu erfahren. Am 29. und 30.10.2014 ruft matching box zum großen Persönlichkeitsexperiment auf und vermittelt den Teilnehmern wie sie ihrer Karriere mit Hilfe ihrer eigenen Persönlichkeit einen Boost geben. Die Nutzung von matching box sowie die Teilnahme an der Einführungsveranstaltung ist und bleibt kostenlos.

Jede Persönlichkeit hinterlässt EINDRUCK. matching box ist dein Karrieresprungbrett.
Nähere Informationen unter: www.matchingbox.de / www.facebook.de/matchingbox

Karriereplaner - Ausgabe: WS 2014/2015