Seit September 2012 bin ich Associate im Bereich Restructuring im Frankfurter Büro von Weil. Die ersten Monate waren geprägt von der Restrukturierung eines deutschen börsennotierten Unternehmens. Die Umsetzung der auf Business-Ebene ausgehandelten Strukturen in eine juristisch und wirtschaftlich verständliche und anwendbare Vertragssprache war einer der interessantesten Aspekte dieser Restrukturierung. Dabei war eine Vielzahl von Verträgen zu entwerfen, zu überprüfen und mit den Mandanten sowie den anderen Beteiligten abzustimmen. Bereits in diesen Prozess wurde ich trotz meiner geringen Berufserfahrung integriert.
Ein solches Projekt gleich zum Berufseinstieg bearbeiten zu dürfen erfordert natürlich die Unterstützung durch den Partner und Hilfestellung von erfahrenen Kollegen. Beides habe ich in sehr hohem Maße erhalten. Auch als Berufsanfänger ist man sehr eng in die Mandatsarbeit eingebunden. Dadurch hat man die Möglichkeit, viel mit den zuständigen Anwälten zusammenzuarbeiten und sich so ein Bild von deren Arbeitsweise zu machen. Die aufgetragenen Aufgaben werden dabei direkt besprochen und man erhält stetig Feedback. So wurde mir Stück für Stück der Inhalt dieses Mandats vermittelt. Weil lebt „learning on the job“. Durch diese Kompetenz in der Associate-Ausbildung wird man schrittweise an mehr Verantwortung herangeführt.
Unterstützt wird der praktische Lernprozess durch die sehr gut ausgestattete Bibliothek, die Möglichkeit, sich durch ein eigenes Weiterbildungsbudget individuell fortzubilden und die „open door policy“ der Kanzlei. Gerade bei einer großen Transaktion, bei der man nicht jeden Einzelaspekt kennt, hilft es, sich unter Kollegen auszutauschen – und dafür stehen alle Kollegen auch wirklich zur Verfügung. Man kann gar nicht genug hervorheben, wie viel man durch die praktische Arbeit an Erfahrung und Wissen vermittelt bekommt. Weil stellt damit fürden Berufseinstieg sehr gute Rahmenbedingungen, um sich eigenständig zu entwickeln.
Der Fachbereich Restructuring knüpft dabei an verschiedene Rechtsbereiche an. Diese sind alle dadurch geprägt, dass sie sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage in einem Umbruchsprozess befinden. Damit verbunden besteht ein großer Beratungsbedarf, der durch die Vielzahl von rechtlichen Fragen auch in Zukunft interessant bleiben wird.
Die Mandate beinhalten dabei neben der Beratung von Gläubigern in der Sanierung eines Unternehmens unter anderem auch den Kauf / Verkauf von (notleidenden) Kreditportfolien oder den Erwerb von Unternehmen aus einer Insolvenz heraus.
Natürlich sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich die Transaktionsmandate nicht an festen Arbeitszeiten orientieren. Vielmehr lebt der Gedanke die Arbeit dann zu leisten, wenn sie gebraucht wird. Das bedeutet, dass es auch mal etwas später werden kann, wenn Änderungen an wichtigen Dokumenten einzuarbeiten sind oder der Mandant in den USA arbeitet und daher Telefonate durch die Zeitverschiebung erst später stattfinden können. Wochenendarbeit kommt selten vor, ist dann aber durch die Möglichkeit des sog. „Remote-Access“ auch vom Heimbüro aus möglich. Als Ausgleich zwingt Weil den Associates keine starren Arbeitszeiten auf, d. h. wenn etwas weniger los ist, kann man auch früher gehen.
Gleich zu Beginn meiner Tätigkeit ist mir die nette und kollegiale Arbeitsatmosphäre bei Weil aufgefallen. So wird man vom ersten Arbeitstag an – egal ob Praktikant, Referendar oder Associate – willkommen geheißen und integriert. Weil unterstützt die Integration durch Welcome-Lunches, Zuschüsse zu gemeinsamen Sport-Aktivitäten oder auch durch die jährlichen Sommerfeste und Weihnachtsfeiern.
Wer diese Atmosphäre, die Arbeitsumgebung (bspw. Blick aus dem 36. bis 38. Stock des Skypers in Frankfurt) und den Arbeitsalltag eines Associate kennenlernen möchte, sollte die Chance nutzen, ein Praktikum oder eine Referendariatsstation bei Weil abzuleisten. Die erfahrenen Associates versuchen dabei den Trainees einen wirklichen Einblick in den Berufsalltag zu ermöglichen und die rechtlichen Kenntnisse zu vertiefen. Ich habe die Entscheidung für Weil nicht bereut und kann jedem nur ans Herz legen, sich selbst ein Bild von der Arbeit zu verschaffen und sich dabei nicht von den Vorurteilen, die gegenüber Großkanzleien bestehen, abhalten zu lassen.
Karriereplaner - Ausgabe: WS 2013/2014