Vom 24. bis zum 27. September 2012 nahmen zwei meiner Kollegen aus dem Frankfurter und dem Berliner Büro und ich am New Lawyers Global Orientation Programme im Londoner Büro von Linklaters teil. Im Rahmen des viertägigen Programms konnten wir dabei neben interessanten Einblicken in den Alltag einer internationalen Kanzlei auch viele Kolleginnen und Kollegen von insgesamt elf Linklaters-Standorten kennenlernen.
Das gesamte Programm basierte auf einer Case-Study, anhand derer wir die verschiedenen Phasen eines internationalen Unternehmenskaufs und die entsprechenden rechtlichen Problemfelder kennen lernen durften. Der Case Study lag folgendes Szenario zugrunde: Ein arabischer Investmentfond möchte von einem amerikanischen Automobilhersteller dessen französisches Tochterunternehmen sowie dazugehörige Untergesellschaften unter anderem in Indien und China erwerben. Bei der Transaktion stellten sich Probleme in unterschiedlichen Bereichen wie der Finanzierung, Vertragsgestaltung, der Prozessführung oder des Kartellrechts. Hierbei konnte ein guter Eindruck von einzelnen wirtschaftlich relevanten Rechtsfragen und der anglo-sächsischen Rechtskultur gewonnen werden.
Die Bearbeitung der Case Study erfolgte überwiegend in kleinen Gruppen, in denen man mit den Kollegen aus den unterschiedlichsten Jurisdiktionen die einzelnen Probleme besprechen und anschließend präsentieren konnte. In den immer wieder wechselnden Teams bot sich die Gelegenheit, sich mit den Kollegen auszutauschen und die verschiedenen Herangehensweisen kennen zu lernen. Dabei ging es weniger darum, konkrete Ergebnisse zu präsentieren, sondern ein Problembewusstsein für die relevanten Aspekte einer internationalen Transaktion zu entwickeln. Die Gruppenworkshops wurden von Anwälten aus dem Londoner Büro geleitet. Dabei konnte man sowohl erfahrene als auch sehr junge Anwälte kennen lernen, die auch von ihren Erfahrungen aus dem Anwaltsalltag berichteten. Neben den Gruppenworkshops hörten wir zudem Vorträge von Partnern der Kanzlei. Hierbei ging es nicht nur um rechtliche Themen, sondern auch um die Vorstellung und die strategische Ausrichtung der Kanzlei.
Neben dem Workshop war auch ein attraktives Rahmenprogramm geboten. Am ersten Abend war ein Drei-Gänge-Menü in dem Restaurant-Bereich des Büros vorgesehen, an dem alle Teilnehmer des Programms (ca. 150) teilgenommen haben. Am Folgetag war am Vorabend und Abend indes kein fester Programmpunkt vorgesehen, so dass sich die einzelnen Teilnehmer standortübergreifend in kleine Gruppen zusammenschlossen und die Stadt besichtigen konnten. Am letzten gemeinsamen Abend sind alle Workshopteilnehmer gemeinsam in einem Londoner Club ausgegangen. Am Ende des viertägigen Workshops waren wir alle überrascht, wie viel wir inhaltlich gelernt und wie viele neue Kontakte wir geknüpft haben. Insgesamt bot das Programm daher einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise und Unternehmenskultur von Linklaters, einer globalen Anwaltskanzlei.
Karriereplaner - Ausgabe: SS 2013