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Du findest keinen passenden Job? Wie wäre es mit einer Initiativbewerbung

Du bist in der letzten Phase deines Studiums und bereits voll motiviert endlich in das Berufsleben einzusteigen? Auf Grund von Corona stellt sich die Suche nach einem passenden Job jedoch als größere Herausforderung dar, als du bisher angenommen hast? Wie gut, dass es mehrere Wege gibt einen tollen Job zu finden. Ein Weg, den die Wenigsten gehen, ist der einer Initiativbewerbung. Was sich dahinter verbirgt und wie du mit einer Initiativbewerbung erfolgreich bist, lernst du in diesem Artikel.

Bei einer Initiativbewerbung hast du so gut wie keine Konkurrenz

Eine Initiativbewerbung ergibt immer dann Sinn, wenn bei deinem Traumarbeitgeber keine Stelle ausgeschrieben ist, oder du in den angebotenen Stellenausschreibungen nichts Passendes für dich findest. Aber nur weil eine offene Stelle nicht offiziell ausgeschrieben wird, heißt das noch lange nicht, dass es sie nicht gibt. Diesen Vorteil solltest du dir zu Nutze machen.

Bei einer offiziellen Stellenausschreibung erhält der Arbeitgeber im Durchschnitt 32 Bewerbungen. Deine Initiativbewerbung kommt dagegen überraschend. Sie ist einzigartig und erhält automatisch mehr Aufmerksamkeit. Außerdem funktioniert sie bei allen Berufen und sogar unabhängig davon, ob du in den Beruf einsteigst oder bereits Berufserfahrung hast.

Wenn du das tust, was alle tun, wirst du die selben Erfahrungen machen, wie alle anderen Berufseinsteigende auch, nämlich dass es schwer ist, in Zeiten von Corona in die Arbeitswelt zu starten. Daher lohnt sich der Aufwand, sich auf eine Stelle zu bewerben, die es offiziell gar nicht gibt.

Lediglich 20% der Jobs in Deutschland werden offiziell ausgeschrieben

Es gibt aktuell durchschnittlich über 600.000 offene Stellen in Deutschland (Quelle: Statista - Bestand an gemeldeten offenen Arbeitsstellen* in Deutschland im Jahresdurchschnitt von 2010 bis 2020, 30.08.2020). Wenn laut Agentur für Arbeit nur 20% davon ausgeschrieben werden, dann gibt es also noch ein riesen Stück vom Kuchen und mit Sicherheit auch den passenden Job für dich.

Bei einer Initiativbewerbung liegt der Fokus auf deinen individuellen Eigenschaften und diese so zu argumentieren, dass der potentielle Arbeitgeber darin einen Mehrwert für sich sieht und eine Stelle im Unternehmen für dich schafft.

So gehst du bei deiner Bewerbung vor

Schritt 1: Deine Eigenschaften
Werde die Expertin / der Experte deiner selbst. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Wisse um deine Stärken, Kompetenzen, Erfahrungen und Qualifikationen. Das brauchst du nicht nur für die Erstellung deiner Bewerbungsunterlagen, denn wie fühlt es sich an, wenn du weißt, worin du richtig gut bist und genau deswegen eingestellt wirst? Ich glaube mehr muss ich dazu nicht schreiben.

Schritt 2: Finde ein passendes Unternehmen und sei die Lösung für das Problem
Im nächsten Schritt gilt es, ein Unternehmen zu finden, das dich interessiert und genau von deinen Eigenschaften profitiert. Möglicherweise hast du in deiner Abschlussarbeit ein Thema untersucht und dir dadurch Fachkompetenzen angeeignet, welche für eine Firma (in Zukunft) von großem Interesse sein könnten. Hier kommt es auf deine Recherche-Skills an. Konzentriere dich dabei nicht nur auf das Internet, sondern sei auch mit offenen Augen und Ohren dabei, wenn Freunde und Verwandte über Unternehmen sprechen oder der Career Service einen spannenden neuen Kooperationspartner an Land gezogen hat.

Schritt 3: Zeige, dass du die Lösung für das Problem bist
Du kennst dich und du kennst den Markt, also potentielle Arbeitgeber, denen du einen Mehrwert bieten kannst. Jetzt geht es nur noch darum, diesen Mehrwert zu Papier zu bringen. Der Fokus bei deinem Anschreiben sollte darauf liegen, ein Problem im Unternehmen anzusprechen und zu argumentieren, wie du die Lösung dafür sein kannst. Passende Vorlagen dazu findest du zu Hauf im Internet.

Mein Tipp:
Nimm vor deiner schriftlichen Bewerbung Kontakt zu deinem Wunscharbeitgeber auf. Dafür empfehle ich dir, den Kontakt zu einer Person aus dem dir avisierten Fachbereich (Führungskraft oder Mitarbeitende) zu suchen. Sprich also mit denen, die schon da sind, wo du hinwillst. Kontakt kannst du beispielsweise telefonisch oder über Social Media wie XING oder LinkedIn aufnehmen. Das ist das wunderbare an Social Media, du kannst direkt die Person kontaktieren, die dich interessiert und dich fachlich austauschen.

Also bist du bereit, dir das größte Stück vom Kuchen zu holen und einen etwas anderen Weg zu gehen, der dir schlussendlich mehr Zufriedenheit und Erfolg bietet, weil du genau in dem Bereich arbeitest, in dem du gut bist?

Noch mal zur Erinnerung, nur 20% aller Jobs werden in Deutschland in den gängigen Stellenbörsen ausgeschrieben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass 80% aller Jobs nicht sichtbar sind und somit eine wunderbare Möglichkeit bieten, sich auf diese initiativ zu bewerben. Wenn du also das nächste Mal bei der Recherche nach einem passenden Praktikum oder einem Job verzweifelst, weil gerade keine Stelle online ist, behalte dies im Hinterkopf und versuche es mit einer Initiativbewerbung.

Wenn du dich noch mehr mit dem Thema Bewerbung und Karriere beschäftigen möchtest, dann hör doch mal in meinen Podcast „Berufsoptimierer“ rein. Dieser ist kostenlos und bei den gängigen Streaminganbietern zu hören.

Über den Autor:

Bastian Hughes ist Experte für Karriere und Bewerbung. Er war über 10 Jahre als Recruiter in mittelständischen Unternehmen und Konzernen tätig. Seit 2017 arbeitet er als Bewerbungs- und Karriere-Coach, Trainer und hat den Weiterbildungsanbieter „Berufsoptimierer“ gegründet. „Berufsoptimierer“ begleitet und unterstützt Menschen in allen Bereichen ihrer Karriere mittels Coaching, Live-Webinaren und dem wöchentlich erscheinenden gleichnamigen Podcast. Seine Vision ist: „Einen Ort zu schaffen, an dem Menschen sich beruflich und persönlich weiterentwickeln können, um mit dem erfolgreich zu sein, was Ihnen am meisten Spaß macht.“

Weitere Informationen rund um Bewerbung und Karriere findest du unter:
www.berufsoptimierer.de Instagram @berufsoptimierer und auf LinkedIn

Karriereplaner - Ausgabe: SoSe 2021