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Oliver Schmidt, Portfoliomanager in der Produktgruppe Aktien des Metzler Asset Management

Die nachhaltige Orientierung des Bankhauses und ihre Stabilität in Krisen eröffnen die Möglichkeit zur langfristigen Karriereplanung

Warum haben Sie sich für Metzler entschieden?
Ausschlaggebend für mich waren die hohe Reputation des Bankhauses, seine Unabhängigkeit sowie das auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Geschäftsmodell. Das klingt zwar erst einmal wie ein Werbeslogan, doch ich habe mein Studium ein Jahr nach Lehman und einer der massivsten Finanzkrisen der Geschichte beendet. Seitdem haben Unternehmenswerte und -prinzipien für mich eine sehr reale Bedeutung. Durch die ungewöhnlich weitsichtige Strategie des Bankhauses habe ich die Chance, meine Karriere langfristig zu planen. Dies war und ist für mich ein entscheidender Faktor, nicht nur in Zeiten der Finanzmarktkrise.

Welche Aufgaben haben Ihnen als Praktikant bzw. Werkstudent im Metzler Asset Management besonders viel Spaß gemacht?
Die Fundamentalanalyse von Unternehmen und Aktien. Ich habe mich von Beginn an eigenständig in dieses Themengebiet eingearbeitet. Die Ergebnisse präsentierte ich dann dem Fondsmanagement. Meine Kollegen gaben mir unmittelbar Feedback und machten mich auf Stärken und Schwächen meiner Bewertung aufmerksam. Dadurch habe ich nicht nur gelernt Unternehmen und Branchen systematisch zu analysieren, sondern die eigene Meinung zu bestimmten Aktien und die daraus resultierenden Investmentideen kritisch zu hinterfragen. Darüber hinaus steigert es Tiefe und Qualität des eigenen Research. Die Arbeit im Fondsmanagement erfordert es, sich immer wieder in komplexe, neue Themen einzuarbeiten. Das macht die Arbeit sehr spannend und abwechslungsreich. Darüber hinaus haben mich die innovative und unbürokratische Arbeitsweise und die Persönlichkeit meiner Kollegen sowie ihr unternehmerisches Engagement begeistert. Das eigenverantwortliche Arbeiten in diesem kleinen Team hat mir großen Spaß gemacht.

Trotz bereits zweijähriger Tätigkeit im Metzler Asset Management haben Sie sich nach Ende Ihres Studiums nicht für einen Direkteinstieg ins Asset Management entschieden, sondern das eher generalistische Investment-Trainee-Programm absolviert. Was hat Sie daran gereizt?
Für mich war es besonders wichtig, alle Bereiche des Bankhauses kennenzulernen. Meine bisherigen Berufserfahrungen bei BASF, SAP und cominvest sammelte ich zwar im Finanzbereich, aber eben nicht in einer Bank. Ich wollte meine Studienkenntnisse in Kapitalmarkttheorie, Unternehmensbewertung und Portfoliomanagement im Rahmen des Trainee-Programms in der Praxis umsetzen und weiter vertiefen – unabhängig davon, welche Berufsrichtung ich danach einschlage. Flexibilität war gefragt, denn während des Programms hatte ich mich regelmäßig in neue Aufgabengebiete einzuarbeiten. So Oliver Schmidt, Portfoliomanager in der Produktgruppe Aktien des Metzler Asset Management Die nachhaltige Orientierung des Bankhauses und ihre Stabilität in Krisen eröffnen die Möglichkeit zur langfristigen Karriereplanung konnte ich mir fachübergreifendes Knowhow aneignen und hatte die Chance herauszufi nden, welche Tätigkeiten und Themen mich interessieren. Das Programm ist straff organisiert: Nach sechs Monaten Umlaufphase bereitet man sich in der zweiten Hälfte des Programms schon konsequent auf seine spätere Stelle vor. Auch dieses zielorientierte Vorgehen gefiel mir. Durch die Arbeit in den fünf Kerngeschäftsfeldern der Bank gewann ich einen Überblick über das Zusammenspiel der Abteilungen sowie über alle relevanten Prozesse. Darüber hinaus konnte ich so ein Netzwerk im Haus aufbauen und lernte die Bank als Ganzes zu verstehen – davon profi - tiere ich noch heute. Insgesamt habe ich das Trainee-Jahr als sehr intensive Zeit mit steiler Lernkurve erlebt. So unterschiedlich meine Aufgaben in den verschiedenen Abteilungen auch waren, eines war überall gleich: Ich wurde sofort als vollwertiges Teammitglied eingebunden und akzeptiert. Wer eine gewisse Affi nität zu Zahlen, Spaß an allen Fragen rund um die Kapitalmärkte und nicht zuletzt Freude am Umgang mit verschiedenen Themen und Menschen hat, für den ist das Trainee- Programm genau das Richtige.

Seit Abschluss des Trainee-Programms arbeiten Sie im Aktienportfoliomanagement des Metzler Asset Management. Was macht für Sie den Job als Portfoliomanager besonders attraktiv?
Mich reizen vor allem die Fundamentalanalyse von Unternehmen und Geschäftsmodellen in den verschiedensten Industrien, verbunden mit der Entscheidung, die als attraktiv bewerteten Unternehmen ins Portfolio zu integrieren. Als Portfolio manager bin ich zuständig für europäische „Large Caps“, also die größten börsennotierten europäischen Unternehmen, zu denen unter anderem auch alle DAX-Werte zählen. Das ist für mich eine sehr attraktive Bandbreite an Unternehmen, die ich gemeinsam mit meinen Kollegen beobachte und analysiere. Wir müssen täglich aus einer Fülle von Informationen aus dem makro- und mikroökonomischen Umfeld die relevantesten herausfi ltern, Zusammenhänge erkennen – und dann die richtigen Entscheidungen treffen. Als Fondsmanager muss man konsequent und fl exibel auf Umbrüche und neue Branchentrends reagieren. Timing spielt dabei zwar eine wichtige Rolle, doch von tagesaktueller Euphorie darf man sich nicht anstecken lassen. Vor einem Engagement steht immer die genaue und langfristig orientierte Analyse der Unternehmen, aus denen wir die Besten herauspicken. Umfassende Kenntnisse in Unternehmen und Branchen sind daher unerlässlich. Wir haben im Schnitt pro Jahr ca. 100 bis 150 Meetings mit Vorstandsvorsitzenden und Finanzvorständen europäischer Unternehmen. Die Nähe zum Unternehmen und ein guter Zugang zum Management sind integraler Bestandteil unseres „bottom-up“ geprägten Investmentansatzes. Durch unsere Gespräche mit den Unternehmensvertretern erhalten wir Einblick in die Situation der europäischen Industrie. Diese Informationen nutzen wir für unsere Portfolioentscheidungen. Auf Änderungen müssen wir konsequent reagieren – hier sind Entscheidungsfreudigkeit und analytisches Denkvermögen gefragt. Bei der täglichen Hektik am Kapitalmarkt und der zunehmenden Volatilität der Märkte ist es eine große Herausforderung, nachhaltig gute, überdurchschnittlich attraktive Unternehmen aus der Masse an börsennotierten Gesellschaften herauszufi ltern. Wir verwalten im Metzler Asset Management derzeit ca. 45 Mrd. EUR an Anlegergeldern in Publikumsfonds und institutionellen Mandaten. Die damit einhergehende Verant wor tung und das internationale Umfeld machen den Beruf für mich sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich.

Herr Schmidt, nach Ihren vielen Stationen bei Metzler, was ist für Sie das Besondere an dieser Bank?
Metzler konzentriert sich stringent auf seine Stärken. Der Fokus auf spezifi sche Kompetenzen steht vor allen Expansionsüberlegungen der Bank. Durch die hohe Innovationsrate, zum Beispiel in der Produktgestaltung, kann das Haus auch im Wettbewerb mit größeren Häusern bestehen. Metzler ist es gelungen, sich in nachhaltig attraktiven Marktsegmenten früh und erfolgreich zu positionieren. Erfolgsfaktoren dafür sind langfristiges Denken, zielgerichtetes Vorgehen und der ausgeprägte Unternehmergeist der Mitarbeiter, der hier gefordert und gefördert wird. Die Kombination aus Unabhängigkeit von familienexternen Anteilseignern, Unternehmergeist und Menschlichkeit, die gleichzeitig die wichtigsten Werte des Hauses sind, macht Metzler für mich zu einem sehr attraktiven Arbeitgeber.

Karriereplaner - Ausgabe: SS 2011