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Kerstin Schneider

Interview mit Kerstin Schneider, Analyst im Bereich Strategy & Sales bei zeb/

Was genau umfasst Deine Position?
Ich wurde im Rahmen des zeb/bachelor.welcome- Programms als „Analyst“ im Bereich Strategy & Sales eingestellt. Dieser Bereich beschäftigt sich sowohl mit allen strategischen Fragestellungen, die Banken derzeit haben – bspw. Marktbearbeitungsstrategien oder einer möglichen strategischen Neuausrichtung – als auch Vertriebsfragenstellungen, die von Vertriebssteuerung bis hin zu Pricingthemen reichen. Hier sind wir in allen Kundensegmenten, von kleineren Sparkassen bis einschließlich Großbanken, tätig. Meine Tätigkeiten als Beraterin selbst umfassen mehrere Dinge. Zum einen ist die Themenentwicklung innerhalb der Unit in sog. Competence Teams gefordert, um eine ständige Weiterentwicklung zu bestimmten Themen an die Kundenbedürfnisse und das wechselnde Marktumfeld zu erreichen. Zum anderen ist natürlich die Beratungstätigkeit auf verschiedenen Projekten ein wesentlicher Faktor des Geschäfts. Konkret ist das die Entsendung zum Kunden und Bearbeitung meist zentraler Herausforderungen, die in der Bank auftreten. Hinzu kommt die Akquisetätigkeit, um neue Kunden und Projekte zu gewinnen. In einer typischen Arbeitswoche sind wir montags bis donnerstags für ein Projekt bei dem Kunden vor Ort und freitags in einem der zeb/-Offices am jeweiligen Standort.

Wie kamst Du zu zeb/? Was hast Du vorher gemacht?
Vor zeb/ habe ich Wirtschaftswissenschaften mit Fokus auf Banking and Finance an der Universität Hohenheim studiert. Während meines Studiums habe ich mich im Uni-Börsenverein „Kreditwirtschaftliches Colloquium Hohenheim e. V.“ engagiert, der einen Vortrag mit zeb/-Partner Horst Kleinlein organisiert hatte. Dadurch wurde ich auf das Unternehmen aufmerksam und nach näherer Beschäftigung mit zeb/ beschloss ich, mich für ein Praktikum zu bewerben. Nachdem das Praktikum gut lief, mir die Projektarbeit und das tolle kollegiale Umfeld gut gefielen, bekam ich die Chance in das bachelor.welcome-Programm einzusteigen und bin nun im Analyst-Jahr zwischen Bachelor und Master. Nach abgeschlossenem Masterstudium steige ich dann als Consultant bei zeb/ ein.

Unternehmensberatungen gibt es viele – was reizt Dich an zeb/?
Für mich war bereits während des Studiumsdurch meinen finanzwirtschaftlichen Fokus klar, dass mein Berufsweg auch in diese Richtung gehen soll. Aus diesem Grund kamen für mich entweder Banken direkt oder Unternehmensberatungen für Finanzdienstleister in Frage. Nachdem ich in meiner Studienzeit Erfahrungen im Banken- und Finanzbereich gesammelt hatte, merkte ich, dass Banken mit der Abwechslung, die Beratungen bieten, nicht mithalten können, sodass zeb/ weiter in den Fokus rückte. Durch das vorangegangene Praktikum wurde mir bewusst, dass sowohl die Flexibilität, die das junge und stark wachsende Unternehmen bietet, als auch die Kollegialität nicht selbstverständlich für eine Beratung sind. Man wird sehr herzlich von den Kollegen aufgenommen und auch das Konkurrenzverhalten, von dem man in einigen anderen Beratungen hört, spielt bei zeb/ meiner Erfahrung nach absolut keine Rolle. Dieser tolle Teamgeist, den ich bei zeb/ kennenlernen durfte, ist das große Plus des Unternehmens. Das gute Miteinander ist ausschlaggebend, denn man verbringt schlussendlich sehr viel Zeit mit den Kollegen, ab und zu auch abends bei diversen Kaltgetränken.

Rückblickend betrachtet: Wie ist das erste Jahr verlaufen? Was war das Spannendste, was Du bisher erlebt hast?
Die Zeit bei zeb/ ist bisher sehr gut verlaufen. Ich durfte bei zwei Projekten, einer Akquise und ein paar internen Themen mitwirken. Derzeit bin ich auf einem Projekt in Wiesbaden eingesetzt. Die Abwechslung, die der Berater alltag bietet, finde ich super – spannende Projekte, wechselnde Kunden, Projektteams und Städte. Das ständige Reisen, die drei Nächte im Hotel und das „Kofferleben“ müssen einem allerdings liegen. Hier muss man sich im Klaren sein, ob man sich das auf Dauer vorstellen kann. Die Anstrengungen lohnen sich aber auf jeden Fall, denn Langeweile gibt es hier nicht. Das Spannendste, was ich bisher erlebt habe, ist mein jetziges Projekt. Im Grunde handelt es sich um einen M&A-Case eines MDax-gelisteten Unternehmens mit viel Vorstandsaufmerksamkeit. Hier war ich nicht nur für die Kosten- und Ressourcenschätzung im Business Case verantwortlich, die u. a. richtungsentscheidend war, sondern auch das sehr angespannte Umfeld vor so einer Übernahme, die Menge anderer beteiligter Externer (Investmentbanken, Rechtskanzleien, Wirtschaftsprüfer etc.) und die Verhandlungen zum Kaufpreis mitzuerleben, bringen viele Einblicke, die man normalerweise nicht bekommt.

Was hast Du in der Zeit gelernt, was musstest Du vielleicht auch lernen?
Einen gesunden Menschenverstand, Strukturierfähigkeit und eine gewisse intellektuelle Grundgeschwindigkeit, um sich schnell in neue Sachverhalte einarbeiten zu können, sollte man in der Beratung mitbringen, denn wirklich viel Wissen aus dem Studium kann man nicht unbedingt anwenden. Durch Learning on the Job und die verschiedensten Projekte ist die Lernkurve allerdings sehr hoch, sodass man fachlich viel und schnell dazulernt. Zudem ist in der Beratung nicht nur die fachliche Kompetenz gefragt, sondern auch die soziale Kompetenz oder sog. „emotionale Intelligenz“ ist eine wichtige Voraussetzung. Als Berater stößt man bei den Kunden nicht immer auf Gegenliebe, deshalb ist es umso wichtiger zu wissen, wie man am besten auf die Menschen zugeht, die einem selbst möglicherweise mit ablehnender Haltung gegenüberstehen. Für mich war anfangs ungewohnt, dass die Mitarbeiter auch untereinander kleinere Machtkämpfe ausfechten und der Berater oftmals dazwischen steht. Hier sollte man aber möglichst objektiv bleiben und versuchen, diese politisch korrekt zu umgehen. Durch solche Fälle lernt man aber nach und nach Menschen einzuschätzen und richtig mit ihnen sowie speziellen Situationen umzugehen.

Hast Du einen Tipp an Studierende, die ebenfalls Beratung als Berufswunsch verfolgen?
Natürlich sich bei zeb/ als Praktikant/Berufseinsteiger zu bewerben. Üblicherweise bieten Erfahrungsberichte und Jobmessen einen ersten Einblick in das potenzielle Unternehmen. Insbesondere der persönliche Kontakt zu Mitarbeitern ermöglicht einen direkten Eindruck in die Unternehmenskultur und Aufgabengebiete. Ein Praktikum ist vermutlich die beste Möglichkeit um herauszufinden, ob der Beruf des Unternehmensberaters auf längere Zeit vorstellbar ist. Das kollegiale Umfeld ist gerade in der Beratung enorm wichtig. Aus diesem Grund würde ich jedem empfehlen, bei der Wahl des späteren Arbeitgebers auf genau dieses zu achten. Wer Herausforderungen sucht, schnell Verantwortung übernehmen und enorm viel lernen möchte, ist in der Beratung gut aufgehoben. Wer sich dann auch noch für Finanzmarktthemen und Banken interessiert, ist bei zeb/ goldrichtig.

Karriereplaner - Ausgabe: SS 2014