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Dr. Christian Pabst

Dr. Christian Pabst,

Partner bei GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten in Frankfurt
Einstieg in eine Großkanzlei mit viel individueller Freiheit

Herr Dr. Pabst, Sie sind Partner in Frankfurt, haben den Standort mit aufgebaut und vertreten ihn aktuell. Wussten Sie schon immer, dass eine Karriere vor Ihnen liegt?
Nein, im Studium habe ich mich eher für den Sport- anstatt den Wirtschaftsteil der Zeitung interessiert. Ich habe in Bonn studiert und dann meine Referendarszeit in Berlin verbracht, wo ich auch promoviert habe. Trotz der Ablenkungen, die Berlin bietet, hat alles gut geklappt, ich habe meinen Fachanwalt für Arbeitsrecht drangehangen und mich schließlich auf Commercial/Litigation mit internationalen Bezügen spezialisiert. Es ist also nichts verloren, wenn man das Studium nicht direkt mit einer konkreten Perspektive angeht – obwohl Zielstrebigkeit heute natürlich nicht schadet.

Wie fing denn alles für GÖRG in Frankfurt an?
Der Startschuss fiel im Millenium-Jahr. Wir haben im Januar 2000 mit zwei Partnern den Standort gegründet und haben uns dann langsam gesteigert. In den Jahren 2003 und 2007 kamen dann jeweils drei Partner aus internationalen Kanzleien zu uns. Zuerst saßen wir in der Feuerbachstraße am Westendplatz in einer Bürogemeinschaft. Dannsind wir in den Pollux an der Messe gezogen und schließlich Anfang 2009 in unser heutiges Gebäude gegenüber der Alten Oper. Das Büro ist sehr schön, die Lage perfekt und von zwei sind wir nun auf 20 Mitarbeiter gewachsen. Wir haben in diesem Jahr bis jetzt drei neue Associates eingestellt und sind auch weiterhin im Wachstum begriffen. Wir sind zwar nicht so groß wie unsere Standorte in Köln und Berlin, können uns aber durchaus sehen lassen. Essen und München sind auch nicht so groß, aber dafür ist GÖRG strategisch gut über Deutschland verteilt. Wir arbeiten alle standortübergreifend zusammen und wir in Frankfurt pflegen einen sehr engen Kontakt zu den Kölner und Berliner Kollegen.

Wenn sich ein Berufanfänger für einen Einstieg bei GÖRG in Frankfurt interessiert, für welche Fachgebiete kann er oder sie sich dann bewerben?
Generell ist es so, dass wir keine Bewerber kategorisch ausschließen. Wenn sich ein High Potential bei uns bewirbt, obwohl sein oder ihr Profil nicht zu unseren Rechtsgebieten hier in Frankfurt passt, werden wir für den- oder diejenige immer einen Platz finden. GÖRG berät ja in allen Fragen des Wirtschaftsrechts. Ohne zu priorisieren, kann man aber Arbeitsrecht, Baurecht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Commercial/Litigation, Gesellschaftsrecht, Transport-/Versicherungsrecht sowie das Vergaberecht zu unseren Schwerpunkten in Frankfurt zählen. Wir verfügen zudem über ein Notariat.

Wie könnte denn ein Einstieg bei GÖRG aussehen? Kann man bei Ihnen ein Praktikum machen und wenn ja, wie läuft ein solches ab, bzw. wann sollte man das am besten absolvieren?
Ja, man kann bei uns ein Praktikum absolvieren. Dabei ist die Dauer flexibel gestaltbar. Unsere bisherigen Praktikanten sind zwischen vier Wochen und drei Monaten geblieben. Der Zeitpunkt im Lebenslauf kann auch variieren. Manche haben sich gerade für Rechtswissenschaft eingeschrieben und sinddann zwischen Abitur und Studienbeginn bei uns. Manche haben aber auch das Studium schon begonnen oder sind fast fertig und schauen sich für ihr Referendariat, was man auch bei uns machen kann, um. Das ist also ganz verschieden und kann im Einzelfall immer individuell vereinbart werden. Man muss das Praktikum nicht zwangsläufig mit großem Vorlauf planen, sondern kann sich auch ad hoc melden. Wir schauen dann, dass wir das für beide Seiten gewinnbringend lösen. Ich finde es sehr wichtig, den jungen Menschen frühzeitig einen Einblick in unseren Beruf zu geben, denn der Anwaltsmarkt ist heute hart umkämpft und wer sich früh orientiert und eine Kanzlei findet, die zu der eigenen Persönlichkeit passt, erspart sich später viel Zeit und Stress. Die Juristenausbildung ist ja eher auf den Richterberuf ausgerichtet undhat nicht viel Bezug zum Anwaltsberuf. Wenn man früh eine Bindung zu „seiner“ Kanzlei aufbaut, ist schon ein Grundstein für die spätere Karriere gelegt. Was den Inhalt eines Praktikums angeht, so kommt das natürlich auf den Kenntnisstand des Praktikanten an. Wir schauen, dass die Fälle einen großen Bezug zum Alltag haben. Kein Neuling hat viel von komplizierten und verschachtelten Fällen. Aber solche Dinge wie Kaufverträge, Internetbestellungen und Ähnliches, damit kann auch ein Neuling etwas anfangen. Eine gute Übung ist das Zusammenfassen und anschließende Durchsprechen von Schriftsätzen, denn so lernt man, einen juristischen Sachverhalt adäquat zu analysieren. Wir nehmen unsere Praktikanten mit zu Mandanten und mit zum Gericht. So ist das Praktikum abwechslungsreich und anschaulich. Die Praktikanten oder Referendare von heute können schließlich unsere Kollegen von morgen sein.

Und wenn man GÖRG nicht bei einem Praktikum oder im Referendariat kennengelernt hat und sich nun in der Bewerbungsphase befindet, wie löst man dann am besten die Eintrittskarte? Wie sieht der ideale Bewerber aus?
Er sollte was von Fußball verstehen, Mainz oder Eintracht Frankfurt, da muss man sich schon entscheiden. Nein, Spaß beiseite, wir legen Wert auf sehr gute und vorzugsweise im Ausland erworbene englische Sprachkenntnisse sowie Prädikatsexamina. Eine Promotion ist wünschenswert aber nicht zwingend notwendig. Gleiches gilt für den LL.M. Da wir uns im Wirtschaftsrecht bewegen, sollten die Bewerber ein gewisses Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge sowie unternehmerisches Denken mitbringen. Die Anforderungen sind nicht niedrig, aber dafür hat jeder, der bei uns anfängt, eine reale Partnerchance. Wir sind mittlerweile 70 Partner über alle GÖRG Standorte verteilt und haben in den letzten Jahren jedes Jahr ungefähr vier Partner aus den eigenen Reihen ernannt.

Und was unterscheidet GÖRG und besonders den Standort Frankfurt von anderen Kanzleien?
Abgesehen von der gerade erwähnten Partnerchance, ist das Arbeitsklima bei uns außerordentlich gut. Work-Life-Balance ist für uns kein Frendwort, insbesondere kann man sich im Rahmen der Notwendigkeiten die Arbeit flexibel einteilen und es erwartet keiner per se, dass man 14h im Büro ist. Uns in Frankfurt könnte man vielleicht sogar als etwas „hemdsärmeliger“ bezeichnen als andere Kanzleien. Es besteht keine Notwendigkeit jeden Tag im dunklen Anzug mit Krawatte zu erscheinen. Man lernt am Anfang von den erfahrenen und aufgeschlossenen Kollegen sehr viel, bekommt aber auch Eigenverantwortung und kann in standortübergreifenden Teams an interessanten Mandaten arbeiten.

Gibt es noch etwas, dass Sie den Studierenden oder Absolventen unserer Universität mitgeben möchten?
Keine Scheu vor dem ersten Kontakt. Wenn kein persönlicher Kontakt zu uns besteht, einfach mal anrufen oder eine Initiativbewerbung schicken. Darüber hinaus finden die Studierenden und Absolventen auf unserer Internetseite www.goerg.de alle aktuellen Stellen. Das Bewerberportal erleichtert die Bewerbung zusätzlich. Jeder Bewerber sollte bei der Auswahl einer Kanzlei darauf achten, dass sie zu der eigenen Persönlichkeit und Arbeitsweise passt.

Karriereplaner - Ausgabe: WS 2011/2012