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Sarina Fischer, Kundenberaterin der IQB Career Services AG

Die Fragen stellte Thomas Rinker, Leiter CareerServices

Frau Fischer, Sie sind als Kundenberaterin bei der IQB Career Services AG tätig. Wie kamen Sie zu Ihrer aktuellen Position und zur IQB?
Während meines wirtschaftsrechtlichen Studiums hatte ich bereits erste Berührungspunkte mit dem Hochschulmarketing. Hier war ich bei der Organisation und Durchführung von Hochschulveranstaltungen für angehende Studierende beteiligt und stand Rede und Antwort für Interessierte. Für den Berufseinstieg habe ich mich dann auch ganz bewusst für eine Tätigkeit in diesem Bereich entschieden. Bei der IQB bin ich schnell fündig geworden.

Welche Funktionen erfüllen Sie dort?
Bei der IQB bin ich als Kundenberaterin tätig. D.h. ich bin zuständig für die Kundenakquise und die Kundenbetreuung vor, während und auch nach der Messe. Darüber hinaus bin ich Ansprechpartnerin für Hochschulen mit denen wir eine Kooperation haben und gemeinsam die meet@ Hochschulmessen organisieren. Von den jährlich 33 Veranstaltungen bin ich zudem bei 10 Projektverantwortliche. Weiterhin fallen Aufgaben wie bspw. Erarbeitung von neuen Veranstaltungskonzepten und Abstimmung mit externen Partnern an.

Wie sieht denn heute ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus, falls es diesen überhaupt gibt?
Einen typischen Arbeitsalltag gibt es eigentlich nicht. Es unterscheidet sich zudem auch danach, ob es gerade Vorlesungszeit ist und demnach auch viele Messen stattfi nden oder ob es vorlesungsfreie Zeit ist. In den Zeiträumen April bis Juni und Oktober bis Dezember sind wir in ganz Deutschland unterwegs, um unsere Kunden und die Bewerber bei den Hochschul- und Personalmessen zu betreuen. Die Phasen in denen weniger Messen stattfinden, nutzen wir zur Veranstaltungsvor- und nachbereitung.

Warum ist Ihrer Meinung nach der Besuch auf einer Jobmesse als Bewerber empfehlenswert?
Bei einer Jobmesse hat der Besucher innerhalb kürzester Zeit die Möglichkeit, sich über viele unterschiedliche Unternehmen zu informieren und mit diesen in Kontakt zu treten. Dies kann einmal durch den direkten Kontakt mit den Unternehmensvertretern am Messestand, aber auch durch den Besuch von Unternehmenspräsentationen erfolgen. So kann man sich als Bewerber ein besseres Bild von den jeweiligen Unternehmen verschaffen und für sich selbst entscheiden, ob es ein geeigneter Arbeitgeber ist. Darüber hinaus gibt es Auskünfte über die Bewerbungsprozesse, mögliche Praktikumsstellen und Themen für Abschlussarbeiten. Und nicht selten münden geknüpfte Kontakte auf Jobmessen später in einer Festanstellung.

Wie helfen Ihrer Meinung nach Jobmessen bei der berufl ichen Orientierung von Absolventen/ innen für den Berufseinstieg?
Unabhängig von der Intention eines Messebesuches – ob es darum geht sich einen ersten Überblick zu verschaffen oder kon41 krete Bewerbungsgespräche um Praktika, Abschlussarbeiten oder Festanstellungen zu führen: Jobmessen bieten die Möglichkeit sich bereits während des Studiums konkret mit den Anforderungen der Praxis und der „Wunschbranche“ auseinanderzusetzen und liefern somit eine sichere Basis für Informationen und den Karriereeinstieg.

Welche Fehler machen Bewerber Ihrer Meinung nach auf Jobmessen am Häufigsten?
Auf Jobmessen trifft man immer wieder Bewerber, die sich vorab nicht ausreichend über die Unternehmen informiert haben mit denen sie in Kontakt treten wollen. Sicher möchte man auf einer Jobmesse das ein oder andere Unternehmen besser kennenlernen, aber wenn man sich am Messestand bei den Unternehmensvertretern vorstellt, macht es keinen guten Eindruck, wenn der Bewerber wenig bis gar nichts über das Unternehmen weiß. Eine gewissenhafte Vorbereitung ist in jedem Fall anzuraten.

Ist eine vorherige Bewerbung für verbindliche Gesprächstermine möglich und auch ratsam?
Eine vorherige Online-Bewerbung ist im Rahmen der meet@uni-frankfurt möglich und vor allem dann zu empfehlen, wenn ein konkretes Gesprächsinteresse besteht. Über www.iqb.de besteht die Möglichkeit über das Karriereportal ein Online-Bewerberprofi l zu erstellen. Sie können das Profil für Ihre Wunschunternehmen im Rahmen der Veranstaltung freischalten und sich um verbindliche Gesprächstermine bewerben. Selbstverständlich stehen aber alle Unternehmen am Messetag auch für eine spontane Kontaktaufnahme zur Verfügung.

Welches Vorgehen würden Sie Bewerbern auf Jobmessen allgemein raten? Bewerbung, Outfit, Unterlagen, Vorbereitung auf das Gespräch…
Zunächst einmal sollte sich ein Bewerber klar machen, welches konkrete Ziel er auf der Jobmesse verfolgt. Ist er auf der Suche nach einer Praktikumsanstellung, eine Werkstudententätigkeit, eine Festanstellung…? Im nächsten Schritt ist es wichtig sich über die Aussteller zu informieren. Dazu sind die Unternehmensporträts im Messeguide zur meet@uni-frankfurt oder auf der veranstal42 Im Gespräch tungseigenen Homepage unter www.iqb.de sehr hilfreich. Hier kann der Bewerber die für seine Ziele in Frage kommenden Arbeitgeber identifi zieren und sich über die Angebote der ausstellenden Unternehmen informieren. Zu einer gewissenhaften Veranstaltungsvorbereitung gehört selbstverständlich auch das Zusammenstellen einer vollständigen Bewerbungsmappe, um nach einem guten Gespräch die wichtigsten Daten zu seiner Person zu hinterlassen. Bei der Wahl des Outfi ts sollte man sich an einem „echten“ Vorstellungsgespräch orientieren. Hier gilt das Stichwort „der erste Eindruck zählt“. Neben einer adäquaten Kleidung ist genauso die Pünktlichkeit zu einem vorab vereinbarten Termin wichtig. Am Veranstaltungstag eine Portion Authentizität und Kommunikationsfreude mitbringen – dann sollte einem gelungenen Messetag nichts im Wege stehen.

Wie sehen Sie im Moment den Markt für Berufseinsteiger allgemein?
Für Berufseinsteiger ist derzeit eine postitive Entwicklung des Arbeitsmarktes zu verzeichnen. In den letzten beiden Jahren machte sich die Finanz- und Wirtschaftskrise eindeutig auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Dies erschwerte den Absolventen und Berufseinsteigern den Einstieg ins Berufsleben. Viele Unternehmen mussten Kurzarbeit anmelden oder sogar Personal entlassen – Berufseinsteiger waren in diesem Zusammenhang weniger gesucht, vielmehr konnten Vakanzen mit berufserfahrenen Kandidaten besetzt werden. Im Jahr 2011 steigt die Nachfrage nach qualifiziertem Nachwuchs wieder. Dies macht sich auch bei den Jobmessen bemerkbar, indem wieder mehr Unternehmen eine Präsenz auf den Messen wahrnehmen oder in Erwägung ziehen. Besonders in der Ingenieur- und Finanzbranche werden wieder vermehrt Absolventen gesucht.

Was würden Sie Studienanfänger/innen raten, wenn es um studienbegleitende Nebenjobs geht?
Ein studienbegleitender Nebenjob kann durchaus sinnvoll sein. Dieser ermöglicht Bewerbern den frühzeitigen Kontakt zur beruflichen Praxis und zu den verantwortlichen Personalern, die für den späteren Berufseinstieg hilfreich sein könnten. Zudem kann man durch die gewonnene Erfahrung einer Nebentätigkeit eine Entscheidungsgrundlage für die spätere Berufswahl legen.

Was würden Sie jemandem raten, der jetzt gerade mit seinem Studium beginnt?
Grundsätzlich positive Einstiegs- und Weiterentwicklungschancen nach dem Studium versprechen aktuell die Branchen erneuerbare Energien und Life Sciences. Beste Verdienstmöglichkeiten werden – einen überdurchschnittlichen Abschluss vorausgesetzt – traditionell bei Kanzleien und Unternehmen der Finanzbranche geboten. Persönlich würde ich jedoch auch immer dazu raten, einen Studiengang zu wählen, welcher den eigenen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Dies hält die Motivation während des Studiums hoch. Möglicherweise lässt sich das Studium zudem mit Auslandsaufenthalten oder Praktika verbinden. Diese können nicht nur beim späteren Berufseinstieg helfen, sondern tragen wesentlich dazu bei, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die nicht unmittelbar fachgebunden sind.

Gibt es noch etwas, was Sie den Studierenden und Absolventen/innen unserer Universität gerne mitgeben möchten?
Nutzen Sie die zahlreichen Angebote, die die Universität Frankfurt auch jenseits der Vorlesungen und Seminare bereithält. Sei es ein Be such der Firmenkontaktmesse meet@unifrankfurt, um mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten oder auch der Workshops, die Ihnen bspw. vom Career Center der Universität Frankfurt angeboten werden.

Karriereplaner - Ausgabe: SS 2011