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Interview mit Peter Weirich – ehemals Studierender der Goethe-Universität Frankfurt im Fachbereich 12-Informatik – jetzt IT Consultant bei der GFB EDV Consulting und Services Gesellschaft GmbH in Oberursel

Peter Weirich ist 30 Jahre alt, in Bad Homburg geboren und gerade in den letzten Zügen seiner Masterthesis. Neben seinem Master arbeitet er Vollzeit bei GFB EDV Consulting und Services.

Warum haben Sie sich für ein Studium der Informatik entschieden?
Ich habe mich schon immer für technische Dinge interessiert. Schon früh habe ich an Computern „herumgeschraubt“ und ausprobiert was in so einem Rechner steckt und was man aus ihm machen kann. Mein erster PC war damals ein 486er. Man musste sich zwangsläufig mit der Technik auseinandersetzen um ihn leistungsfähiger zu machen. Sei es mit Programmen, um die Leistung zu steigern, Spiele zum Laufen zu bekommen oder hardwareseitig neue Komponenten zu verbauen, um die Rechnerleistung zu erhöhen. So habe ich mich immer auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und bin damit sozusagen groß geworden. Anfangs habe ich nach dem Prinzip „trial and error“ gearbeitet. Ich habe so lange Sachen ausprobiert, bis sie endlich funktionierten. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich einmal zwei Tage lang versucht habe mein erstes Netzwerk zu erstellen. Nach 48 Stunden löste ich das Problem und das Netzwerk lief stabil. Ich glaube das Geheimrezept der IT ist Durchhalten und Dranbleiben, bis das Problem gelöst ist.

Von wann bis wann haben Sie studiert?
Mein Bachelorstudium habe ich direkt nach meiner Wehrdienstzeit im Jahr 2005 begonnen und im Jahr 2012 abgeschlossen. Im Anschluss habe ich meinen Masterstudiengang ebenfalls an der Goethe-Universität begonnen. Der Masterstudiengang legt im Vergleich zum Bachelorstudium seinen Schwerpunkt eher auf die praktische und technische Anwendung. Dies finde ich persönlich weitaus interessanter als den theoretischen Part, der im Mittelpunkt des Bachelorstudiengangs steht.

Wie verlief Ihr Studium?
Mein Studium begann mit der Umstellung von einem Diplom- zu einem Bachelorstudiengang. Dies gestaltete sich etwas holprig, da es für alle Beteiligten etwas Neues war. Wir haben Arbeitsgruppen gebildet, um unser Ziel bestmöglich, trotz der Irrungen und Wirrungen durch die Einführung des Bachelors, zu erreichen. Wir nutzten die Zeit, um in andere Bereiche hinein-zu-schnuppern und arrangierten uns mit der Umstrukturierung.

Haben Sie während des Studiums gejobbt? Falls ja, was und wo?
Ich hatte während meines Studiums mehrere Jobs. Ich war Tutor am Fachbereich 12, habe für ein Jahr als wissenschaftliche Hilfskraft im Bereich IT beim Fachbereich 02 – Wirtschaftswissenschaften – gearbeitet und war Werkstudent. Einfach, weil ich sehen wollte, wie ich mein theoretisch erworbenes Wissen in die Praxis übertragen und anwenden konnte. Ich habe die Synergieeffekte der Universität genutzt und auch über den Tellerrand hinausgeblickt. Meiner Meinung nach ist es wichtig, das Gelernte auch in der Praxis erproben zu können.

Was wollten Sie als Kind beruflich werden?
Mein Berufswunsch als Kind war von meinen Eltern geprägt. Ich wollte Wirtschaftsanwalt werden. Mein Vater ist von Beruf Anwalt und meine Mutter Diplom-Volkswirtin. Der Beruf des Wirtschaftsanwalts beinhaltet von beiden Berufen etwas. Irgendwann wuchs mein Interesse für die Technik. Die ersten leistungsfähigen Spielekonsolen kamen auf den Markt und ein breiter Umbruch begann. Meine Eltern kannten sich mit der neuen Technologie nicht sonderlich gut aus, ich hatte ihnen gegenüber das Erste Mal einen Wissensvorsprung und konnte auf diesem Gebiet glänzen.

Was machen Sie heute beruflich?
Ich bin IT-Consultant bei GFB EDV Consulting und Services GmbH. Ich arbeite an den Produkten von GFB, z.B. dem Testdatengenerator Q-up. Gleichzeitig bin ich als Product Owner an der Entwicklung von neuen Produkten im Bereich Testdatenmanagement beteiligt. Als Consultant bei GFB habe ich die Möglichkeit in Projekten bei unterschiedlichen Kunden zu arbeiten, habe aber auch die Möglichkeit mich aktiv an der Weiterentwicklung der Produkte zu beteiligen. Das ist das Spannende am IT-Consultant: Abwechslung, Kontakt mit Kunden und Einblick in Lösungen verschiedener Unternehmen, für deren individuelle Herausforderungen. Dadurch können neue Erfahrungen gesammelt und eigene Ideen eingebracht werden. Ich selbst kann mich dadurch weiterentwickeln.

Wie sind Sie zu Ihrer heutigen Stelle gekommen?
Ich war 2014 auf einer Berufsmesse der Goethe- Universität „Enter Zukunft IT“, der IT Fach- und Jobmesse des Fachbereichs 12 und dem Career Service und habe mich dort mit mehreren Firmen unterhalten. An dem Infostand der GFB herrschte eine ganz andere Atmosphäre als bei den anderen Unternehmen. Die Kollegialität, offene Feedbackkultur und Förderung in der persönlichen Weiterentwicklung haben mich überzeugt. Bereits während meiner Werkstudenten-Tätigkeit hatte ich die Chance an zwei Weiterbildungen teilzunehmen. So ein Angebot bekommt man normalerweise nicht in dieser Position - bei GFB schon.

Wie ist das mit Ihrer Masterarbeit vereinbar?
Als Masterstudent habe ich nur zweieinhalb Tage die Woche bei der GFB gearbeitet und hatte zweieinhalb Tage Zeit für die Masterarbeit. Mittlerweile bin ich Vollzeit beschäftigt und befinde mich in den letzten Zügen meiner Masterarbeit. Meine Kollegen sind sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Sie erkundigen sich nach meiner Arbeit, geben Ratschläge bei Entwicklungsproblemen oder unterstützen mich beim Kontakteknüpfen. Letztendlich entstand dadurch die Idee, die Masterarbeit auch wirtschaftlich zu nutzen. Beispielsweise bei der Testdatengenerierung, die Verfahren sind ähnlich und es gibt Überschneidungen.

Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus? Welche Ziele haben Sie?
Ich möchte weitere Erfahrungen in verschiedenen Projekten sammeln und habe gerade die Gelegenheit an einem neuen Softwareprojekt mitzuarbeiten. Wie gesagt, wir sind ein kleines Unternehmen, erarbeiten durch Innovation und Know-How Lösungen in einem sich stetig wandelnden Umfeld. Langweilig wird es sicherlich nicht.

Welchen Ratschlag geben Sie Studierenden mit auf den Weg, damit ihr Berufswunsch in Erfüllung geht?
Auf jeden Fall frühzeitig in Kontakt mit Unternehmen treten, Tätigkeiten außerhalb des Uni-Alltages aufnehmen und sehen wie und wo man das im Studium Gelernte anwenden kann. Das betrifft nicht nur Firmen, sondern auch das private Umfeld. Wenn man eine Idee hat und daraus etwas entwickelt, sollte man auch überlegen ob es jemanden gibt, der diese vielleicht braucht. Wichtig ist es, sich mit Kommilitonen und Professoren auszutauschen, zu schauen ob es Interessenten für eigene Entwicklungen gibt, wie der Markt aufgebaut ist und wie man letztendlich ein Produkt vertreibt. Gerade für den Bereich Informatik bietet sich aber auch die Jobmesse „Enter Zukunft IT“ an. Viele Unternehmen stellen sich dort vor und das Angebot ist vielseitig. Es ist einfach wichtig, dran zu bleiben und über den Tellerrand zu schauen.

Karriereplaner - Ausgabe: WS 2015/2016