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Eine Arbeitswoche bei WTW

Ich bin Annika, 27 Jahre alt und Senior Analyst im Bereich Insurance Consulting & Technology (ICT) bei WTW. Meine berufliche Laufbahn bei WTW hat bereits 2015 mit einem Praktikum angefangen. Während meines Wirtschaftsmathematik-Studiums war ich 4 Jahre Werkstudentin und habe nach Abschluss meines Masters, Ende 2020, in Vollzeit angefangen. Heute möchte ich euch einen Einblick geben, wie eine Arbeitswoche als Beraterin in der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche aussehen kann:

Es ist Montagmorgen und das Taxi wartet bereits unten auf der Straße auf mich, um mich zum Flughafen zu bringen. Ich packe noch fix die letzten Sachen in meinen Koffer, bete wie immer, dass ich nichts ver- gessen hab und dann geht’s auch schon aus der Tür. Mittlerweile ist das zur Routine geworden, denn seit Juli darf ich mit einem anderen Kollegen aus dem Kölner Büro auf einem Projekt beim Kunden vor Ort in Zürich arbeiten. Dort angekommen geht es nach dem obligatorischen Besuch an der Kaffeebar mit einem „Und wie war dein Wochenende so?“ gleich ins erste Meeting. Die Tage vor Ort sind immer intensiv, aber auch wichtig für die Pflege der Kundenbeziehung. Man kommt ganz anders ins Gespräch, wie etwa beim Mittagessen, und kann die meisten Fragen schneller und effizienter klären. Gemeinsam wird an den Aufgaben des aktuellen Projekts weitergearbeitet und sich zwischendrin immer wieder zusammengesetzt, um den Fortschritt zu besprechen. Abends gehe ich mit meinem Kollegen entweder noch etwas Essen oder falle müde ins Hotelbett – der Tag war anstrengend.

Am nächsten Morgen geht es aus dem Hotel direkt wieder in das Büro des Kunden. Nachmittags steht ein Workshop zu einem unserer Softwareprodukte zur Cashflow-Projektion an, für den ich noch etwas vorbereiten muss. Wir zeigen anhand eines Beispiel-Modells, welche Funktionalität die Software bereithält, insbesondere wie man Modellläufe startet und wie man die Ergebnisse weiterverarbeiten und zielgruppengerecht aufbereiten kann. Solche aktuariellen Modelle spiegeln die Zahlungsströme des Versicherungsunternehmens als Ganzes wider und sind unternehmensindividuell, d.h. es werden die individuellen Produkte sowie der rechtliche und regulatorische Rahmen, indem das Unternehmen sich bewegt, abgebildet. Sie werden beispielsweise genutzt, um die Auswirkung bestimmter Szenarien auf wichtige Kenngrößen (Prämieneinnahmen, Leistungen, Kapitalanlageergebnis, Gewinn, etc.) über einen beliebigen Zeitraum vorherzusagen. Analysen dieser Art sind nicht nur regulatorisch erforderlich, sondern unterstützen auch das Management bei der Entscheidungsfindung.

Mein Mittwochmorgen startet ein wenig später als normal, schließlich bin ich auch erst abends mit dem Flieger in Köln gelandet. Ich fahre mit dem Fahrrad ins Büro und freue mich schon auf die ein oder andere Kaffeepause mit meinen Kolleg:innen. Ab heute kümmere ich mich zusätzlich um Projekte für anderen Kunden – in der Regel haben wir zwei bis drei Projekte parallel. Neben meiner aktuellen Projektarbeit unterstütze ich ebenfalls dabei, Angebote für neue Projekte zu erstellen und zu präsentieren – ein wichtiger Teil unserer Arbeit, bei dem alle unterstützen dürfen, nicht nur die ‚alten Hasen‘.

Am Donnerstag steht z.B. ein Pitch an, also die Präsentation eines Angebots bei einem neuen Kunden. Das ist immer superspannend. Vorstellen kann man sich das in etwa so, wie bei der „Höhle der Löwen“: Man sitzt statt vor der Jury, vor den Führungskräften eines Versicherungskonzerns und stellt statt seiner Geschäftsidee, ein potenzielles Projekt bzw. unseren Lösungsvorschlag für ein konkretes Problem eines potenziellen Kunden vor. Damit der Termin morgen gut läuft, gibt es heute ein Rehearsal vor dem Sales Effectiveness Team. Das sind erfahrene Kollegen, die nicht an der Erstellung dieses Angebots mitgearbeitet haben und somit unvoreingenommen sind. Bei dieser Probe wird die Präsentation vorgestellt und im Anschluss werden Feedback und Verbesserungsvorschläge gesammelt. Das Rehearsal ist gut gelaufen und nach dem Finetuning ist unser Pitch-Team bereit für den großen Auftritt.

Donnerstag geht es ebenfalls wieder ins Büro. Nach den täglichen Catch-Ups mit meinen Ansprechpartner:innen vom Kunden folgt der Pitch, über MS Teams.

Ich bin ein wenig aufgeregt, aber nach der Vorstellungsrunde mit den Teilnehmer:innen ist die Aufregung verflogen. Wir präsentieren unsere Ideen und diskutieren über das von uns dargestellte Angebot. Der Kunde ist zufrieden, wir sind es auch und nach einer kurzen Pause zum Durchschnaufen geht es zurück an die Projektarbeit. Am späten Nachmittag versammeln sich alle Junior:innen zum zwei-wöchentlichen ‚Junify-Meeting‘. Das ist eine Veranstaltungsreihe in der erfahrene Kolleg:innen uns Junior:innen diverse Themen aus ihrem jeweiligen Fachgebiet erklären. Dies ist weniger ein einseitiger Vortrag sondern vielmehr eine lebhafte Diskussion. Alle Fragen sind erlaubt! Meist gehen wir im Anschluss noch in eine Kneipe etwas trinken und lassen den Abend bei ein paar Kölsch ausklingen, wie zum Beispiel auf dem Bild vom Herbrandts.

Freitags arbeite ich in der Regel aus dem Homeoffice. Die letzten To Do‘s dieser Woche werden abgearbeitet und es wird besprochen, was in der nächsten Woche so ansteht. Dann geht es pünktlich in den Feierabend. Diese Woche hat mir erneut gezeigt, wie herausfordernd aber auch vielseitig und spannend der Job sein kann. Und es bestätigte sich auch wieder, dass es die richtige Entscheidung war, nach der Werkstudententätigkeit bei WTW anzufangen.

Karriereplaner - Ausgabe: SoSe 2023