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Jochen Brenner

Zwischen „Clean Desk Policy“ und Home Office, mit Masken, Abstand und Desinfektionsmittel

– Wie Covid-19 den Arbeitsalltag bei P&G verändert

Social Distance, geschlossene Bibliotheken und Unigebäude, Online-Vorlesungen oder komplettes Selbststudium, dazu zeitweise Lockdowns und menschenleere öffentliche Plätze, die normalerweise aus allen Nähten platzen – die vergangenen Monate mit den weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie waren eine große Bewährungsprobe in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen. In den Unternehmen hat die weltweite Krise dafür gesorgt, dass alte Gewissheiten radikal über Bord geworfen und Bereiche der Arbeitswelt neu gedacht werden.

Auch beim Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) mit Marken wie Pampers, Ariel, Braun oder Oral-B hat sich durch die Covid-19-Pandemie global und national bei den Arbeitsmodellen viel verändert. Dabei stehen die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihrer Familien immer an erster Stelle. Um die Herausforderungen im Markt, wie z.B. veränderte Einkaufsgewohnheiten, bewältigen zu können und die Lieferketten dringend benötigter Hygiene- und Körperpflegeprodukte abzusichern, wird bei P&G konsequent darauf geachtet, dass die AHA-Regeln eingehalten werden. AHA bedeutet: Abstand halten, Hygiene ernst nehmen und Alltagsmasken im Büro. Automatisierte Temperaturkontrollen an den Eingängen, Desinfektionsmittel an den Arbeitsplätzen Zwischen „Clean Desk Policy“ und Home Office, mit Masken, Abstand und Desinfektionsmittel – Wie Covid-19 den Arbeitsalltag bei P&G verändert und maximal 50% besetzte Büros sind die neue Norm. Auch hybride Arbeitsmodelle mit Arbeit im Home Office und Arbeit im Büro oder auf den neu eingerichteten Outdoor- Flächen sind inzwischen eine Selbstverständlichkeit. „Next Normal“, also der neue Alltag mit dem Virus, wird pragmatisch angenommen.

Starkes Miteinander trotz räumlicher Distanz

Damit alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reibungslos von Zuhause aus arbeiten können, ist vor allem eine gute und belastbare IT-Systemstruktur nötig. Das hat auch Konstantinos Papaioannou erlebt, der während des Lockdowns im Mai in der Marketingabteilung von P&G gestartet ist – und zwar im Home Office in Athen statt im Büro bei Frankfurt. „Ich bin im Home Office in Griechenland gestartet und habe mein Notebook mit der Post geschickt bekommen. Dank des detaillierten Onboarding-Plans und des täglichen Austauschs im Team über Videokonferenzen hat das prima geklappt. Außerdem war mein Team in derselben Situation und hat auch im Home Office gearbeitet. Somit war die Situation für uns alle gleich“, sagt Konstantinos.
Was im Büro mit Technik und Disziplin relativ einfach umzusetzen ist, ist in produktionsund forschungsnahen Bereichen im Konzern schon herausfordernder. Schließlich ist Deutschland der größte Forschungs- und Entwicklungsstandort von P&G außerhalb der USA. Experten wie Vedant Prusty sind vor Ort auf ihre Labore und Testräume angewiesen. Vedant reist als Produktforscher normalerweise in unterschiedliche Länder, um Pampers-Windeln gemeinsam mit den Verbrauchern zu verbessern. Das geht aufgrund der aktuellen Einschränkungen bei der Reisetätigkeit so nicht mehr. Weitergeforscht wird dennoch: „Die aktuelle Situation hat uns im F&E-Bereich vor gänzlich neue Herausforderungen gestellt. Wir haben uns im Team umorganisiert, um auch weiterhin in den Labors arbeiten zu können. Was großartig war, war das Vertrauen und die Flexibilität innerhalb der F&E-Umgebung für verschiedene Arbeitsstile – und die Tatsache, dass die Sicherheit der Mitarbeiter immer an erster Stelle stand, was mir Sicherheit gegeben hat.“

Drei Fragen an… Jochen Brenner, Senior Director HR bei P&G in Schwalbach:

Jochen, wie habt ihr bei P&G auf das Virus reagiert?

Das kontinuierliche Monitoring der Situation in China hat uns geholfen, uns in Europa frühzeitig vorzubereiten. So haben wir bereits seit Anfang März konsequent Arbeit von Zuhause aus möglich gemacht. Parallel haben wir an den Standorten Euskirchen, Spittal und Worms unsere Fertigung erweitert um den riesigen Bedarf an Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmitteln zu decken. Neben der eigenen Verwendung, sprich um die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen so auszustatten, dass eine sichere Produktion von wichtigen Haushalts- und Hygieneprodukten gewährleistet ist, unterstützen wir Hilfsorganisationen wie das DRK, Innatura, Krankenhäuser, Altenheime, Kindertagesstätten in der Nachbarschaft. Wir wollen den Menschen ganz konkret helfen. „Gemeinsam Stärker“ ist unser Motto.

Vor welchen Herausforderungen steht P&G jetzt?

Wir sehen eine gesteigerte Nachfrage nach unseren Gesundheits-, Hygiene und Reinigungsprodukten. Unsere Werke standen trotz Lockdown nicht still, sondern haben sogar noch mehr produziert. Begleitet wurden die weitreichenden Veränderungen im Arbeitsalltag durch intensive Mitarbeiterkommunikation und vielfältige digitale Angebote. Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass P&G als Team auch in außergewöhnlichen Zeiten erfolgreich zusammenarbeitet. Der unermüdliche Einsatz, die Disziplin und das hohe Maß an Eigenverantwortung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dafür gesorgt, dass sich die Menschen jederzeit auf die Marken von P&G verlassen können. Für unsere Verbraucherinnen und Verbraucher ist es wichtig, dass wir auf das veränderte Konsumverhalten reagieren und wenn nötig Änderungen in unseren Geschäftsplänen vornehmen.

Wie geht es weiter bei P&G?

Priorität hat für uns ganz klar die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere Schutzmaßnahmen passen wir Schritt für Schritt an die jeweilige Entwicklung in unserem Umfeld an. Bei so vielen plötzlichen Veränderungen sind weiterhin Agilität, Kreativität und Disziplin wichtig. Auch die Innovation und Forschung an den Produkten hört in der Krise nicht auf – ganz im Gegenteil, denn sie muss sich unmittelbar mit den veränderten Konsumentenverhaltenweisen und -bedürfnissen auseinander setzen. Was Corona bei P&G gezeigt hat, ist, dass man mit einer starken Gemeinschaft trotz einschränkender Verhaltensregeln zum Schutz zu viel mehr fähig ist, als man es vorher für möglich gehalten hat. Mit einer Unternehmenskultur, die von gegenseitiger Rücksichtnahme, Respekt und Vertrauen geprägt ist, schaffen wir die besten Voraussetzungen, um die vielfältigen Möglichkeiten, die mit Veränderungen immer einhergehen, für uns zu nutzen und Wandel als Chance zu begreifen. Auch bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schauen wir nach veränderten Bedürfnissen und Verhaltensweisen, so dass wir die positiven Elemente auch über die Krise hinaus etablieren und Herausforderungen schnellstmöglich addressieren können.

Karriereplaner - Ausgabe: WS 2020/2021